Anbau

Die Sisalagave wächst bevorzugt in Wüstenregionen. Ein besonders bekanntes Anbaugebiet der Agavenart ist die Halbinsel Yucatán in Mexico. Sogar eine Hafenstadt trägt hier den Namen "Sisal".

Aber auch in Brasilien, Kenia, Tansania und Madagaskar fühlt sich die Pflanze wohl und kann hier kultiviert werden.

Anbauregion Yucatán

Durch die Randlage der Halbinsel Yucatán zu Mexico besitz die Region eine Sonderstellung. Die Hauptanbaugebiete für Sisal bfinden sich an der nördlichen Spitze der Halbinsel. So war die Region schon lange stark an die USA gebunden. Immer engere Verträge mit den USA führten im 19. Jahrhundert sogar dazu, dass sich die Bauern weigerten, an den Mexikanischen Staat steuern zu zahlen. So kam es zu zahlreichen Kriegen.

Das Land ist jedoch bestens geeigent für den Anbau. Durch die Randlage ergeben sich günstige Grundstückspreise. Die kolonialen Besitzverhältnisse kamen nach der mexikanischen Revolution zum erliegen und somit gab es freies Land in großen Mengen. Die herrenlosen Gebiete wurden innerhalb kürzester Zeit aufgeteilt.

Die USA und Europa sind heute die Hauptabnehmer der Sisalfasern. Ihre internationale Kapitalmärkte unterstützen den Aufbau, sodass die Überbrückung bis zur ersten Ernte nach 4 Jahren möglich wurde.

Der Anbau von Sisal wurde aus den sogenannten Henequén Haziendas koordiniert und verwaltet. Diese sind eine Art Landgut. Henequé ist ein Trivialname für die Agaven. Sie verbinden traditionalen Anbau mit kommerziellen Handel.

Yucatán hat ökologisch hervorragende Voraussetzungen für den Henequén-Anbau vorzuweisen. Es herrscht ein heißes Klima. Die Böden sind kalkhaltig und verfügen nur über eine dünne Humusschicht. Durch das aride Klima dominiert hier eine semi-desertische Gestrüpplandschaft. Damit waren die Böden zu trocken für andere landwirtschaftliche Produkte, jedoch gut geeignet für den Anbau von Agaven. So entwickelte sich der Agavenanbau sehr schnell zur Monokultur auf Yucatán.